| Die Weine Wir wollen unsere Weinreise von Italien nach Spanien durchführen. Die erste Weinbaugemeinde ist die Großstadt Nizza. In ihrem Hinterland existiert die kleine Appellation Bellet, deren Weißweine aus der Rolle (Vermentino) gekeltert werden. Da nur eine geringe Menge
produziert wird und die Nachfrage groß ist, sind diese Weine kaum erhältlich. Weiter westlich werden viele nichtssagende Roséweine und rustikale Rotweine meist von den großen Genossenschaften erzeugt. Interessante Weine findet man erst wieder bei Saint Maximin im Terroir des Saint-Victoire, dem Hausberg von Aix-en-Provence. Eines der
hervorstechenden Weingüter dieses Terroirs ist das Château de Pourcieux, das sehr gut strukturierte, fruchtige Roséweine und eine vorwiegend aus Syrah gekelterte Cuvée Grand Millésime im Barrique ausbaut. In den Côteaux d´Aix en Provence werden vornehmlich höherwertige Rosés erzeugt. Südlich am Mittelmeer ist die große
Rotweinappellation Bandol mit ihren langlebigen, von der Mourvèdre dominierten Rotweinen. Besonders bekannte Weingüter sind die Domaine Tempier, Château Vannières, Domaines Ott und Château Pibarnon. Während einige dieser großen Namen verblassen sind die Domaine de la Tour du Bon und die Domaine de la Suffrène
in die Spitzengruppe aufgestiegen. Besondere Berühmtheit hat auch der Bandol Rosé, qualitativ ist er meist sehr gut, aber er ist auch sehr teuer. Neben Bandol liegt die Weißweinappellation Cassis, deren Weine eine sehr feste, verschlossene Struktur besitzen und aufgrund ihres hohen Preises und ihrer Unnahbarkeit den deutschen Geschmack kaum
treffen. Nördlich dieser Appellationen findet man das kleine Gebiet von Palette, dessen Weingut Château Simone mit Weißwein für Furore sorgt. Die bekannteste Provençalische Appellation nach Bandol ist Les-Baux-de-Provence, in der sich ehemals 13, heute nur noch 12 Winzer zusammenschließen. Besonders erwähnenswert sind
Château Calissanne, Mas de la Dame, Mas Sainte-Berthe und die Domaine Hauvette mit ihren phantastischen Rot- und Weißweinen. Besonders erwähnenswert sind die Cuvée Louis David und der Blanc de Blancs von Mas Sainte-Berthe. Die Domaine de Trévallon, das 13. Weingut, das die Appellation verließ, stellt die berühmtesten Weine der Provence her. Die bekanntesten Weine der südlichen Rhône sind die von Châteauneuf-du-Pape. Auf Kiesflächen gedeihen hier die besten Weine wie die von Château de Beaucastel. Hier werden die großen Weine in alten Tonneaux ausgebaut, heute wird es aber immer beliebter Spitzencuvées im Barrique zu fertigen. Sehr gut, aber unbekannt ist weißer Châteauneuf-du-Pape, der mitunter an einen Corton-Charlemagne erinnern kann. Gute Erzeuger sind auch
Château la Nerthe, Henri Bonneau, Château Rayas und die Domaine de Pegaü, wobei die Domaine de Beaurenard für ihr gutes Preis-Leistungs-Verhältnis bekannt ist. Châteauneuf ist eingebettet in die Côtes du Rhône, deren besseren Lagen die Bezeichnung Côtes du Rhône Villages und den Ortsnamen auf dem Etikett
tragen dürfen. Die bekannteren dieser Orte wie Gigondas, Rasteau, Cairanne, Sablet und Beaumes de Venise liegen am Fuße des alles überragenden Mont Ventoux und seiner Vorgebirge. Die Weine werden vornehmlich aus der Assemblage von Syrah, Grenache und Mourvèdre gewonnen. Besonders empfehlenswerte Weingüter sind Gourt de Mautens, Domaine de la Soumade, Domaine de l´Oratoire Saint-Martin, Denis & Daniel Alary, Domaine Richeaud und die
Domaine Santa Duc. Auf der anderen Rhône-Seite ist die Domaine de la Réméjanne besonders empfehlenswert. |