Das Land

Das Midi ist Frankreichs sonnenverwöhnter Süden, der sich von Italien entlang der Mittelmeerküste bis hin zur spanischen Grenze erstreckt. Es ist eine Zusammenfassung der Regionen Provence und Languedoc-Roussillon, die an der südlichen Rhône aneinander grenzen. Das Midi umfasst die drei Weinbauregionen Provence, südliche Rhône und Languedoc-Roussillon, die zusammengefasst betrachtet werden können, da sich die klimatischen Bedingungen ähneln und weitgehend die gleichen Rebsorten angebaut werden. 

Hier rund um das Mittelmeer beginnt der Frühling bereits im Februar mit der Mimosenblüte. Da sich die warmen Luftmassen, die vom Süden über das Mittelmeer kommen hier oftmals mit kalten Winden aus dem Norden treffen, kann die Frühlingspracht aber auch jäh unter dicken Schneemassen ersticken. Die Frühlingssonne verleitet die Reben allzu oft zum frühen Austrieb, so dass die immer wieder gegen Ende April auftretenden Nachtfröste große Schäden in den Weinbergen anrichten können. 

Die Sommer sind heiß und trocken, meist liefern nur Gewitter etwas Feuchtigkeit, die notwendig ist, damit die Trauben reifen können und nicht in einen Reifeverzug geraten. Die Gewitter sind aber oft mit sintflutartigen Regenfällen verbunden, die auf den Terrassen von Banyuls große Schäden hinterlassen. Die Region ist aber auch sehr von Hagel bedroht, der alljährlich ganze Landstriche verwüstet. 

Während die östlicheren Weinbaubereiche der Provence vor kalten Winden aus dem Norden geschützt sind, wird besonders das Rhônetal und damit der Bereich von Les Baux-de-Provence vom Mistral geplagt. Der Mistral hat im Tramontane im Languedoc-Roussillon ein nicht minder starker Genosse.

(c) 2000, 2001 Midi-Wein

Während diese starken Winde den Touristen peinigen und in der Landwirtschaft zu Schäden führen können, haben sie auf den Weinbau einen sehr förderlichen Einfluss. Regen im August vor der Lese kann leicht zur Fäulnis führen, starker Wind sorgt für ein schnelles Abtrocknen der Trauben und mindert das Fäulnisrisiko. 1997, als der August regnerisch war und der Mistral ausblieb hatte die Appellation Les Baux de Provence, in der ausschließlich ökologischer Weinbau betrieben wird mit großen Fäulnisproblemen zu kämpfen.

Während in der Provence die meisten großen Städte direkt am Meer liegen, sind sie im Languedoc und Roussillon weiter ins Hinterland verlagert, wo das Klima angenehmer und die Luft mückenfreier ist. Während an der Côte d´Azur und der Côte Vermeille noch kleine Fischerdörfer die Küste prägen, ist die Côte des Sables von trostlosen Touristendörfern gekennzeichnet, die außerhalb der kurzen Saison fast menschenleer sind. 

Im Hinterland des Languedoc gibt es unzählige kleine Dörfer, die alle den typischen südfranzösischen Charme ausstrahlen. Kleine, platanenbewachsene Plätze auf denen oft ein Dorfbrunnen plätschert, Straßencafées und die einladenden Wochenmärkte. 

Einige dieser Dörfer sind sehr sehenswert wie beispielsweise Saint-Guilhen-le-Desert oder das geschichtsträchtige Minerve. Ausflüge zu den Katharerburgen, in die Grotte des Demoiselles, die Orbschlucht und die Gorges du Galamus sind sehr lohnend.